Monika Reiter, Gemüsebäuerin vom Dandlhof in Wals.
„Alles hat seine Zeit“, sagt die Gemüsebäuerin Monika Reiter vom Dandlhof in Wals. Wir reden gerade darüber, dass die Nachfrage nach Gemüse- und Obstsorten außerhalb der Saison, noch immer hoch ist. Mir kommen sofort die Erdbeeren im Jänner in den Sinn. Sie sind zwar rot, schmecken aber nur nach Wasser.
„Die Menschen haben den Bezug zur Natur verlernt. Sie wollen alles, zu jeder Zeit kaufen. Sie wissen nicht mehr, wann etwas wächst, wann es zu ernten ist. Vor allem wissen sie nicht mehr, wie vielfältig Gemüse sein kann. Alleine beim Rettich gibt es so viele Sorten. Die meisten kennen nur den weißen Rettich.“ Da sind wir schon beim Punkt. Die Vielfalt bringt Abwechslung auf den Teller und das hat der Dandlhof auf alle Fälle drauf. 250 verschiedene Gemüsesorten wachsen auf dem Boden des Landwirtschaftsbetriebes, der seit 1657 im Besitz der Familie Reiter ist. Da gibt es etwa die Yaconwurzel.
Was bitte? Die Yaconwurzel ist ähnlich der Yamswurzel – die kenn ich gerade noch. Eine Mischung aus Apfel und Kartoffel, im Geschmack süß und säuerlich. Ein Alleskönner in der Küche, weil vielseitig einsetzbar durch den Geschmack und knackig, frisch im Biss. Klingt wirklich gut, aber warum gibt es die Yaconwurzel nicht auch im Supermarkt? „Bei der Ernte entstehen viele Bruchstellen. Das schaut optisch nicht gut aus. Das Gemüse würde im Geschäft liegen bleiben, weil es als schadhaft angesehen wird.“
Na, da haben die Mitarbeiter*innen der GWS aber Glück. Der Dandlhof liefert dreimal in der Woche Gemüsekisten an die GWS-Kantine mit eben Yaconwurzeln oder Ringelrohnen, die sind viel süßer, als die normale Rote Beete oder Rohne. Sind alle Mitarbeiter*innen der GWS aus dem Homeoffice wieder zurück, werden die Frequenz und die Anzahl der Kisterl ansteigen. Grund genug, um die Gemüsekisterl einem LIEBER WIEDER Check zu unterziehen. Mensch, Natur, Region sind die Kriterien:
Monika Reiter erzählt mir von Kooperationen mit anderen Bauern. Da gibt es etwa den Pferdemist. „Ein super Dünger für unsere Felder und ein Abfallprodukt im wahrsten Sinne des Wortes bei unserem Pferdehof-Nachbarn. Wir haben uns zusammen getan. So profitiert jeder.“ Auch beim Gemüse wird ausgeholfen, etwa bei ertragreichen Ernten. Geerntet wird ohne Saisonarbeiter*innen. Dafür gibt es fixe Mitarbeiter*innen am Dandlhof.
Punkto Natur arbeitet der Dandlhof mit dem Konzept der integrierten Landwirtschaft. „Wir sind kein biologischer, aber auch kein konventioneller Betrieb. Der integrierte Ansatz lässt uns mehr Wahlfreiheiten. Schädlinge, zum Beispiel mit Knoblauchsud zu bekämpfen, ginge als Biohof nicht. Wir bewirtschaften den Boden durch unsere Sortenauswahl, Fruchtfolge, Anbautechnik etc. besonders schonend, so wie es für die Natur am besten ist.“ Der kurze Transportweg der Gemüsekisten von Wals nach Sam in die GWS-Zentrale hinterlässt einen ökologischen Fußabdruck, den sich viele wünschen.
Konsument*innen wollen zunehmend frisches, regionales und saisonales Gemüse. „Wir merken einen Umschwung bei den Leuten. Lebensmittel direkt vom Bauern werden immer stärker nachgefragt. Heimische Güter bekamen eine neue Wertigkeit. Daher freut es uns bei LIEBER WIEDER dabei zu sein.“ Gemüsekisterl vom Dandlhof gibt es auch für Zuhause. Einfach über die Website bestellen. Das überschüssige Gemüse oder solches mit kleinen Schönheitsfehlern wird vom Dandlhof eingerext, wie es früher schon gemacht wurde. Verkauft wird es im eigenen Hofladen. Aus der Region, für die Region.
„ Mir gefällt es, wenn ich den Dreiklang Mensch-Natur-Region entdecke. Im Familienbetrieb Dandlhof wird dieser Tag für Tag gelebt. Davon konnte ich mich überzeugen.“
