Geschäftsführerin der Geschützten Werkstätten-Integrative Betriebe Salzburg GmbH.
Heute möchte ich für euch die Frau vor den Vorhang holen, die hinter der Entstehung von LIEBER WIEDER steht: Astrid Lamprechter ist diejenige, die Wege geebnet, mutige Entscheidungen getroffen und an etwas Großes geglaubt hat. Sie ist diejenige, die vor drei Jahren zuerst gespürt und dann gesagt hat: „So können wir nicht weitermachen!“ Und mit „Wir“ meinte sie alle, die wirtschaftlich und gesellschaftlich tätig sind. Die Antwort auf die Frage des „Wie“ gab sie über die Entwicklung von LIEBER WIEDER.
Gemeinsam mit ihrem Team war Astrid Lamprechter fest überzeugt, dass es an der Zeit war, der von Beginn anständigen Ausrichtung der GWS als Integrativer Betrieb nun einen klaren Ausdruck zu verleihen. Wenn die dynamische Frau mit dem wachen Blick ihre klare Sprache zum Einsatz bringt und von „Anstand“ spricht, so bleibt kein Zweifel offen, dass sie meint, was sie sagt: „Es gibt anständigere Wege zu wirtschaften und unanständigere. Wir können als Betrieb nicht umsatz- oder gewinnorientiert Wachstum forcieren und uns einbilden, dass dabei nichts auf der Strecke bleibt. Wir als GWS waren bereits vor LIEBER WIEDER dem anständigeren Wirtschaften zugewandt.“ Astrid hat das Wort „maximieren“ nicht nur aus ihrem Wortschatz, sondern vielmehr aus dem Wirtschaften der GWS, deren Geschäfte sie seit elf Jahren führt, konsequent verbannt. „Was gibt es zu maximieren? Nutzen? Umsatz? Profit? Es war immer schon klar, dass das langfristig nicht funktioniert, wir haben nur nicht hingeschaut. Unser Anspruch ist vielmehr, das Möglichste zu tun. Dass dieser Weg wirtschaftliche Stabilität nicht ausschließt, beweist die GWS selbst.“
LIEBER WIEDER hat Astrid konsequent ausgerichtet: „Wir wollen in allem, was wir tun, den größtmöglichen Wert für Mensch, Natur und Region schaffen. Wir verfolgen diesen Weg kompromisslos, wir holen alles, was möglich ist, heraus. Manchmal ist uns die Wunschlösung noch verwehrt, dann bleiben wir aber dran und versuchen weiter, Wege zu einer besseren Lösung zu ebnen. Wir geben nicht auf.“
Astrid gibt auch nicht auf, sich für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einzusetzen. Ein besonderes Anliegen sind ihr Frauen und ihre mit Familie fortgesetzten Karrierewege. Sie hat als Mutter von Zwillingen selbst gezeigt, wie das geht, auch wenn es nicht immer einfach war. Mit der eigenen Erfahrung im Gepäck legte Astrid los, sobald sie in der Verantwortung der GWS stand: Eine Tagesmutter betreut nun im „Kids Club“ im obersten Stockwerk bis zu sieben Kinder von Mitarbeiterinnen der GWS, auch während der Ferienzeiten, es gibt einen Spielplatz am Firmengelände, ein Eltern-Kind-Büro mit zwei Arbeitsplätzen, an denen Kinder dabei sein und spielen können. Mit den Eltern wird – meist zu ihrer eigenen Überraschung – sehr rasch nach Bekanntgabe des Familienzuwachses ein Wiedereinstiegsszenario besprochen und geplant. Dabei zeigt die GWS höchste Flexibilität und ermöglicht individuelle Lösungen, die genau auf die Menschen und ihre Familienkonstellationen zugeschnitten sind: Mehr als 120 Arbeitszeitmodelle gibt es in der GWS – bei 480 Mitarbeiterinnen. Nicht zu vergessen: Die Väterkarenz wird sehr begrüßt und unterstützt! Und es geht weiter: In den vergangenen Monaten hat die GWS ein Arbeits-Lebensphasen-Modell entwickelt, das die Vereinbarkeit der unterschiedlichen Lebensphasen mit dem Beruf noch weiter verbessert. „Denn diese Vereinbarkeit geht weit über das Thema Kinder hinaus“, betont Astrid und löst einmal mehr ein „Logisch, eh klar!“ in mir aus.
Die Entwicklung von LIEBER WIEDER beschreibt Astrid als die logischste Weiterentwicklung für die GWS. „Die Hinwendung zum Menschen, der in seinen Fähigkeiten und Talenten erkannt, respektiert und gefördert seine persönlichen 100% geben kann, und das langfristig gesund auf allen Ebenen – das gab es in der GWS vorher schon. Im verantwortungsvollen Umgang mit Naturressourcen haben wir den letzten Jahren natürlich auch viel getan. Und als Salzburger Betrieb mit 480 Arbeitsplätzen im gesamten Bundesland haben wir eine wesentliche Bedeutung für die Region. All das entwickeln wir unter LIEBER WIEDER nun noch einmal weiter. Und weil wir daran glauben, dass wir auf diesem Weg nicht alleine sind, wollen wir das mit vereinten Kräften als LIEBER WIEDER Bewegung tun.“
„Ich, Klara, spüre nach diesem Gespräch die Kraft dieser Bewegung und lade alle, denen es ähnlich geht, ein: Sei auch du dabei!“